Krimikultur: Archiv

Materialien zur Krimikultur

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    finden Sie Aufsätze, Diskussionen, Gespräche und andere Arbeiten zum Thema "Krimikultur". Was das ist? Was das werden könnte? Darüber redet die Interessengemeinschaft Krimikultur, der man zwanglos beitreten kann. Weitere Informationen zur IG Krimikultur und die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme finden Sie hier.
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Einblicke in die Werkstatt

Posted by Dieter Paul Rudolph - 10. Juni 2016

Wie entsteht eigentlich ein Text? Nein, kein Buch. Bücher sind Produkte aus Papier oder Nullen und Einsen, möglichst perfekt dargeboten. Reden wir vom Text selbst, den die Autorinnen und Autoren im Schweiße ihres Angesichts fabrizieren. Was passiert da? Für alle, die es interessiert, gibt es nun die Möglichkeit, „live und online“ dabei zu sein.

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Blogtour

Posted by Dieter Paul Rudolph - 20. Mai 2016

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Am Ende ist alles gut. Die Bösen erhalten ihre gerechte Strafe und die Guten bekommen Arbeit. Zwei Ruheständler werden wieder aktiv, zudem die Altenpflegerin Mareike, alleinerziehend und damit sichere Kandidatin für Altersarmut. Aber, unter uns, dürfen die das überhaupt? Ist „Arbeit“ nicht ein Wort, dass man spätestens nach dem 65. Lebensjahr nicht mehr in den Mund nehmen sollte, höchstens noch im Zusammenhang mit „ehrenamtlich“ oder „Garten-“?

In Anja Marschalls Krimi begegnen uns die beiden Antipoden des Themas. Da wäre zunächst Lizzi, 70, sie hat ihr Leben lang als Schlachtereiverkäuferin hinter der Wursttheke gestanden und „Darfs auch etwas mehr sein?“ gefragt. Dann kam die Rente – und wir können uns vorstellen, wie Lizzi aufatmete. Endlich! Gott sei Dank hat ihr Mann vorgesorgt. Seine Witwe genießt dank der Beute aus einem Banküberfall ihren Ruhestand, bis die Dinge in Schwung kommen und sich alles ändert. Nein, niemand ist Schlachtereiverkäuferin aus Leidenschaft. Irgendwann wollen die Knochen nicht mehr, aber was soll man tun, wenn das Geld nicht reicht?

Ganz anders verhält es sich bei Hauptkommissar a.D. Pfeiffer. Ihn hat die Pensionierung in ein tiefes Loch fallen lassen. Nicht finanziell. Der Staat entlohnt ab einer bestimmten Vergütungsklasse seine Diener gut. Doch für Pfeiffer war die Arbeit Lebensinhalt und Lebenssinn. Er würde auch unentgeltlich weiter auf Verbrecherjagd gehen.

In den Siebziger Jahren sprach man von „entfremdeter Arbeit“ und hielt ihr die „selbstbestimmte“ gegenüber. Dahinter steckte eine Ideologie, von der heute längst nicht mehr die Rede ist. Dennoch wirkt das Prinzip weiter. Arbeit ist ein Wert an sich, mal negativ, mal positiv besetzt. Sie bedeutet nicht allein Broterwerb, sondern auch Wertschätzung, und fehlt auch nur einer dieser Faktoren, geschweige denn alle beide, wird Arbeit zur Last, zum notwendigen Übel. Darin liegt auch die Crux aller Überlegungen zu einem „leistungslosen Grundeinkommen“. Denn die Menschen wollen nicht nur versorgt sein, sie wollen Arbeit, sie wollen Anerkennung. Eigentlich. Denn manchmal ist Arbeit Last, nicht nur, aber auch im Alter. Nur: Was kommt nach ihr? Ruhestand? Langeweile? Ein Loch, in das man fällt?

Für unsere Krimihelden wird dies alles nicht zutreffen. Ihnen wird die Arbeit Spaß machen und jenen Sinn vermitteln, der für ihre Alterskollegen, die aus bitterer Existenzangst nachts ihre alten Knochen aus dem Bett hieven, um Zeitungen auszutragen, nirgendwo zu erkennen ist. Wie sehr sich die Lage dieser Menschen zuspitzen wird, geht zurzeit durch die Presse. Fast jeder Zweite dürfte in absehbarer Zeit von Altersarmut betroffen sein. Gleichzeitig schraubt man das Renteneintrittsalter immer weiter in die Höhe. Passt. Doch wir wissen alle, dass es auch viele Menschen treffen wird, die selbst dann, wenn sie gerne weiterarbeiten möchten, es nicht mehr können. Ein Bauarbeiter mit 70? So gut wie undenkbar. Ein Professor, der auch noch mit 75 täglich in „seiner“ Uni vorbeischaut? Alltag.

Das Leben ist ungerecht und wäre ein Fall für Lizzi und Co. – nur: Sie stünden vor einem schier unlösbaren Fall.

(Die Rezension findet man hier.)

 

 

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Ein Buch für Leute, die es selbst machen

Posted by Dieter Paul Rudolph - 2. März 2016

selfpub300In diesen Blog haben sich in den letzten Monaten ein paar fachfremde Beiträge eingeschlichen, kleine Satiren über Selfpublisher. Inzwischen sind es so viele – auch viele neue – geworden, dass es nicht nur einen eigenen Blog, sondern seit gestern auch ein eigenes eBook mit den gesammelten Meinungen zum Selbermachen von Büchern gibt. Den Blog findet ihr hier:

http://www.einhornarmee.wordpress.com

und das Buch hier:

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Er ist wieder da …

Posted by Dieter Paul Rudolph - 9. Februar 2016

Anderer Ort, andere Schwerpunkte, aber trotzdem: Watching the Detectives! Und zwar hier:

watchingthedetectivesblog.wordpress.com

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Warum Selfpublisher nicht unbedingt die schlechteren Autoren sein müssen

Posted by Dieter Paul Rudolph - 28. Januar 2016

Ich bin Selfpublisher. Nicht nur, aber auch. Und dass ich (wieder) für Verlage arbeite, hat damit zu tun, dass ich es eine Zeit lang nicht getan habe und mir anderweitig behelfen musste. Meine Entscheidung, es auf eigene Faust und mit vollem unternehmerischen Risiko zu versuchen, war keine der höheren Tantiemen, die ein Selfpublisher einstreichen kann (theoretisch jedenfalls; wie es in praxi aussieht, steht auf einem anderen Blatt). Nein, ganz simpel: Ich hatte keinen Verlag mehr. Meine Bücher haben sich nie gut verkauft, irgendwie war ich ein »Writer’s writer«, Kollegen lasen meine Texte gern, Kritiker ebenfalls, zahlende Leser leider nicht. Daran hat sich bis heute übrigens wenig geändert, aber dazu später mehr.

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DREI WÜNSCHE FÜR 2016

Posted by Dieter Paul Rudolph - 31. Dezember 2015

Wieder ein Jahr vorbei und wieder nicht wunschlos glücklich. Nein, ich will gar nicht klagen. Aber drei Wünsche hätte ich denn doch, drei Wünsche eines Autors, Lektors, Lesers und Quasi-Verlegers. Ob sie in Erfüllung gehen? Egal. Ich will sie wenigstens mal aufgeschrieben haben.

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Ein Tag im Leben eines Selfpublishers

Posted by Dieter Paul Rudolph - 3. Dezember 2015

Ich muss träumen. Nach dem Klick auf »Bericht aktualisieren« baut sich die Grafik meines KDP-Dashboard auf, nein, ein Pfeil schießt aus den Tiefen der »0 Verkäufe« beinahe senkrecht nach oben. Mein Blick folgt ihm langsam bis zur Spitze, wandert dann, noch langsamer, nach links. Wie viel Einheiten werde ich verkauft haben? Drei, fünf, gar zehn? Nimmt die lesende Welt endlich Kenntnis von »Die Metamorphose der sieben Chakren des trunkenen Türken«? Meine Augen lesen die Zahl, mein Mund murmelt sie. Fünf. Zig. Tausend. Ich muss träumen. Stimmt. Der Wecker klingelt.

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Der Anti-Schreibratgeber-Schreibratgeber

Posted by Dieter Paul Rudolph - 28. August 2015

Wenn ich einen Kuchen backen will und keine Ahnung habe, wie ich das anstellen soll, dann frage ich jemanden, der Ahnung davon hat. Warum also nicht auch, wenn ich „ein Buch“ schreiben möchte und nicht weiß, wie? Da immer mehr Menschen „ein Buch“ schreiben wollen – warum auch immer, vielleicht weil das Fernsehprogramm immer schlechter wird oder man der Einzige im Büro ist, der noch keins geschrieben hat -, gibt es auch immer mehr Menschen, die „Schreibratgeber“ veröffentlichen. Um es vorweg zu sagen: Ich gehöre dazu, wenngleich mein oberster Rat immer der ist, dass gute Literatur vor allem jenseits von Regeln entsteht. Wäre dies nicht der Fall, würden wir unsere Geschichten noch immer in antikem Versmaß verfassen.

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Lektorinnen – einige Wahrheiten

Posted by Dieter Paul Rudolph - 13. August 2015

Lektorinnen – geheimnisvolle Wesen, geliebt und gehasst, so mysteriös wie Yetis und Yogis. Und wieso eigentlich „LektorINNEN“? Weil die meisten Mitglieder dieses Berufsstandes nun einmal weiblich sind und wir die Männer deshalb unter „Lektorinnen“ mitlaufen lassen. Erste schlichte Wahrheit.

Und gleich ein paar weitere. „Lektor“ ist kein offizielles Berufsbild mit Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Jeder kann sich so nennen und seine Dienste anbieten – und seit dem Selfpublisher-Boom wird davon auch reger Gebrauch gemacht. Nächste Wahrheit: Das Studium der Germanistik oder Literaturwissenschaften befähigt nicht per se zum Lektorieren. Wer jemals einen Schritt in ein germanistisches Seminar gesetzt hat, weiß, dass man dort viel lernen kann: Mittelhochdeutsch, korrektes Zitieren und Bibliografieren, den historisch-kritischen Umgang mit Texten, dazu allerhand Buntes aus der aufregenden Welt der Literaturgeschichte. Wie man „besser schreibt“, lernt man dort nicht. Und auch nicht, wie man rechtschreibt.

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KEINE KRITIK! Vom Niedergang der Rezension

Posted by Dieter Paul Rudolph - 26. Juli 2015

Es ist noch nicht lange her, da hießen Kundenrezensionen bei Amazon Kundenmeinungen. Und genau das waren sie auch. Elfriede K. aus B. hatte sich einen Thriller gekauft und „konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen“ oder, schlecht für den Autor, „hat sich furchtbar gelangweilt“. Dies aller Welt kundzutun, war und ist das gute Recht von Elfriede K. und  anderen Kunden Amazons, es gibt detaillierte Erfahrungsberichte, man weist auf Mängel hin – und ich muss zugeben, dass mich die geballte negative Kritik an der Elektronik einer Digitalkamera selbst einmal von deren Erwerb abgehalten hat.

Aber bei Büchern? Was interessiert es mich, von mir völlig unbekannten Personen zu erfahren, James Ellroy schreibe ihnen „zu wirr“ oder der neueste Ostfriesenkrimi sei „spannend“? Wenn dann gar noch der Sprachstil als „komisch“ oder „gut zu lesen“ empfunden wird, klinke ich mich aus. Die Meinung des Lesers ist die Meinung des Lesers. Wenn sie jedoch nicht begründet ist, hat sie mit einer „Rezension“ nichts zu tun. Rezensionen nämlich sind „begründete Meinungen“ – und die bei Amazon und Konsorten so selten wie ein Hammerhai im Goldfischglas.

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