Für den Schwedenkrimi bin ich verloren. Achtundvierzig Jahre nach seiner Geburt, als er unschuldig aus dem Leib eines fruchtbaren Autorenduos namens Sjöwall / Wahlöö kroch, sitzt mir ein agiles, mit allen Wassern gewaschenes Subjekt gegenüber, die Schläfen grau, das Auftreten seriös, das Bankkonto gut gefüllt. Wirklich zu sagen haben wir uns nichts.
Da muss schon der Zufall ins Spiel kommen. Derjenige, dem es gefallen hat, einen Krimi von Jo Nesbø auf meinem neuerworbenen E-Reader zu installieren, „Rotkehlchen“ heißt er (es ist auch ein zweiter fabrikmäßig aufgespielt worden, ich habe bisher nicht gewagt, ihn anzulesen, ich ahne, was mich erwartet, so langweilig können die Lesezeiten doch gar nicht sein, dass ich… jedenfalls nicht mehr im Januar). Der Herr mit dem durchgestrichenen O schreibt Schwedenkrimis, ist aber, welch Überraschung, Norweger. Das ist schon der erste Grund, warum ich im Allgemeinen Schwedenkrimis nicht mag. Sie sind auf eine kalkulierte Art und Weise „global“ geworden, nicht nur Skandinavier schreiben sie, was man zur Not noch verstehen könnte, nein, ALLE WELT schreibt Schwedenkrimis. Nesbø sehr erfolgreich, ein gewisser Herr Jussi Adler-Olsen fällt mir noch ein, Däne, ich mag seinen lustigen Vornamen, ob ich seine Bücher mag, habe ich noch nicht getestet.